Das Städtische Museum Göttingen zeigt ab Donnerstag, dem 3. November, unter dem Titel „Grafik! ENTDECKT!“ eine kleine Auswahl an Exponaten aus der grafischen Sammlung. Die Grafiken wurden im Rahmen der weiteren wissenschaftlichen Erschließung dieses Sammlungsbereiches erforscht und inventarisiert. Die ausgesuchten Motive aus dem 18. und 19. Jahrhundert zeigen u.a. ein Aquarell mit dem Blick auf die Göttinger Jakobikirche und detaillierte Tier- und Blumenabbildungen.
Die Nachforschungen zu einer filigranen Rosendarstellung führten zu einem überraschenden Ergebnis. Das Werk ist von Christophine Reinwald (1757-1847), geb. Schiller, der Schwester von Friedrich Schiller (1759-1805). Es besticht durch seine naturalistische Darstellung, seine Farbigkeit und die gezielte Akzentuierung. Das Städtische Museum Göttingen stellt die Rosendarstellung von Christophine Reinwald erstmalig aus.
Auch bei einigen anderen Exponaten gab es neue Erkenntnisse. Im Fall des Aquarells der Jakobikirche war eine Neuzuschreibung möglich. Die Recherche hat ergeben, dass das Blatt nicht von Reverend John Louis Petit (1801 – 1868), sondern von seiner Schwester Emma Petit (1808 – 1895) gefertigt wurde. Ebenfalls erfolgreich konnte die Künstlerin einer gelungenen Vogeldarstellung benannt werden. Es handelt sich um Barbara Regina Dietzsch (1706-1783), die aus einer Nürnberger Künstlerfamilie stammte.
Während des Präsentationszeitraumes findet am Samstag, 12.11., und am Sonntag, 13.11.2022, das „Wochenende der Grafik“ statt. An diesem speziellen Wochenende stehen traditionell in Deutschland, der Schweiz und Österreich jedes Jahr Arbeiten auf Papier wie Aquarelle, Zeichnungen und Stiche im Mittelpunkt.
Die Präsentation ist am 3.11.2022 von 10 – 19 Uhr zu besichtigen. Um 18 Uhr findet eine Begrüßung mit einer kurzen Einführung durch die Kuratorin Simone Hübner statt.
Am Sonntag, den 13.11.2022, 14 – 17 Uhr, steht die Kuratorin Simone Hübner für Gespräche zur Verfügung.
Laufzeit: Donnerstag, 03.11.2022 (Museum bis 19 Uhr geöffnet) bis Sonntag, 4. Dezember 2022
Der Eintritt ist frei
Beitragsbild: Rosen, 1846, Aquarell von Christophine Reinwald (1757 – 1846), geb. Schiller