Ohne Zweifel: Ein fertig saniertes Haus sieht anders aus. Und das trifft den Nagel auf den Kopf. Denn das Gerüst ist zwar verschwunden, die Sanierung des Museums aber noch längst nicht abgeschlossen. Was Ende März seinen Abschluss findet, ist vielmehr eine vorgezogene Teilsanierung, von der lediglich begrenzte Abschnitte der Fassade betroffen waren. Das Ergebnis dieser Teilsanierung ist das, was der Fachmann einen „konstruktiven Rohbau“ nennt. Und der wiederum ist genauso charmant, wie sich die Bezeichnung anhört.
In einem konstruktiven Rohbau werden nur die geschädigten Teile eines Haues ausgetauscht, alles andere bleibt unverändert. So wurde in der Fassade des Museums das von Holzwurm, Schimmel und andern Schädlingen befallene Fachwerk entfernt und durch gesundes Holz ersetzt. Die Räume hinter der Fassade befinden sich unverändert buchstäblich im Rohzustand, mit teilweise geöffneten Decken, durchbrochenen Wänden, ohne Heizung und Installation. Auch die Fassade bleibt roh, ohne Farbe und endgültigen Putz. Nach Abschluss der vorgezogenen Teilsanierung ist das Museum gewissermaßen eine Baustelle im Wartestand. Gewartet wird auf den Beginn der eigentlichen, umfassenden Generalsanierung, an deren Ende dann – hoffentlich – ein neues Städtisches Museum steht.