Feb 3, 2017

Der, die, das Dingsda

Im Museum erlebe ich immer mal wieder „Dings vom Dach - Momente“*.

Während der Umlagerung unserer Objekte in das neue Depot sah ich viele Stücke zum ersten Mal. Und hin und wieder schwebte ein großes Fragezeichen über Objekt und Kuratorin: Was und wofür ist das denn wohl? So auch unter anderem bei einem Objekt aus Fayence, 1899 ins Haus gekommen, weiß, unbemalt, glasiert, hier auf der Abbildung hinten links.

Nun kann leider die Erschließung des Museumsbestandes nicht immer auf Platz eins der alltäglichen To-Do-Liste in einem Museum stehen. Und so verblasste die Frage nach Funktion und Einsatz dieses Gegenstandes langsam.

Eines Tages kam eine Anfrage, ob das Museum über Taschenuhrenständer verfüge. Beigefügt war ein Artikel über Taschenuhrenständer. Dazu der Hinweis, dass Taschenuhrenständer aus allen vorstellbaren Materialien hergestellt wurden. Und auf einmal lichtete sich das Dunkel, und die Funktion einiger bislang rätselhafter Objekte in unserer Sammlung wurde klar. Es waren alles Taschenuhrenständer! Alle zusammen bilden sogar einen Zeitraum von knapp 300 Jahren ab.

 

 

Hier nun unsere Kollektion von Taschenuhrenständer vom 18. Jahrhundert bis zum frühen 20. Jahrhundert. Sie sind aus Metall und Samt, Fayence, Holz, Pappmaché sowie Pappe bezogen mit Luxuspapier.

 

*hr-fernsehen, nächster Sendetermin: 19.03.2017

Über Andrea Rechenberg

Andrea Rechenberg ist Leiterin des Städtischen Museums Göttingen.