So oder so ähnlich lauten immer wieder Anfragen, die das Museum und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreichen. Es ist wirklich schade, aber diese Angebote kann das Museum leider zur Zeit nicht leisten. Die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte ist geschlossen, für Museumspädagogik ist im wahrsten Sinne des Wortes kein Platz, weder für deren Durchführung noch für die Lagerung von Materialien. Der Baustellenbereich ist größer, als der zur Verfügung stehende Ausstellungs- und Veranstaltungsbereich.
Und noch eine Zahl
Seit sieben Jahren können Göttinger Schul- und Kitakinder das Museum nicht mehr als Erlebnis- und Bildungsort kennenlernen. Werden die Besucherzahlen der vorherigen Jahre zu Grunde gelegt, bedeutet dies, dass in den letzten sieben Jahren etwas über 38500 Kinder das Museum ihrer Stadt nicht haben kennen lernen können. Es wächst eine Generation von kleinen Göttingern heran, die „ihr“ Museum nicht kennen.
Damit bleibt ihnen auch ein wesentlicher Zugang zur Stadtgeschichte verschlossen. Für viele Kinder ist der Museumsbesuch mit der Schule oder die Teilnahme an einem Ferienangebot der einzige und zumeist der erste Kontakt mit dem Museum, seinen Objekten und Ausstellungen. Gerade bei der Erfüllung der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe der Integration leisten Museen hier einen entscheidenden Beitrag. Er wird – zu Recht – gerade von Museen verstärkt eingefordert.
Bei aller Diskussion um die Kosten: Wenn es um ein saniertes und neugestaltetes Museum geht und die Frage im Raum steht: was ist uns das Museum wert, ist doch eines zweifelsfrei klar: 38500 Besuche von Kindern die nicht haben stattfinden können ist eindeutig eine viel zu hohe Zahl.
Kindersamstag 2012