Besonders wenn ein Objekt uninventarisiert aufgefunden wird, müssen zunächst viele grundsätzliche Dinge geklärt werden. Neben dem Studium der Eingangsbücher, alter Aufzeichnungen und der Literaturrecherche ist hier oft auch eine Materialbestimmung notwendig. Das gilt auch für Schmuck. Denn alte Objekte aus Edelmetall sind selten punziert, da sich diese Praxis erst im 20. Jahrhundert entwickelte.
Da kommt es dann auch mal vor, dass plötzlich eine maskierte Gestalt mit Schutzbrille und einem rätselhaften Köfferchen durch die Gänge der Verwaltung läuft. Bei der Überprüfung von Edelmetallen wie Gold, Silber oder Platin ist der Schutz von Nase und Augen wichtig, denn hier wird mit Chemikalien wie Eisen-Nitrat, Schwefelsäure oder Pyridin hantiert. Das Objekt wird vorsichtig an einem Prüfstein gerieben. Der Abrieb wird dann, abhängig vom zu prüfenden Metall, mit unterschiedlichen Säuren bestrichen – und voilà – die Reaktion bzw. die Verfärbung der Probe verrät das Ergebnis.
Bild oben: Silbertest: Die blau verfärbte Probe (rechte Spalte, 2. Balken) offenbart eine Legierung mit hohem Kupferanteil.